Denkmal

Denkmal denken – die ganze Geschichte sichtbar machen

Eingabe 81_LP | Student*in

Begründung

Es ist an der Zeit, eine gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und die Spuren des Kolonialismus aufzudecken. Wie lange wollen wir die Vergangenheit noch verschönern und zentrale Punkte von geschichtlichen Ereignissen übersehen? Denkmäler würdigen wichtige Persönlichkeiten, welche in irgendwelcher Weise einen wichtigen Beitrag für das Volk geleistet haben. Mittels Denkmäler sollen Helden und Heldinnen in Erinnerung behaltet werden. «Echte Helden machen keine Kinder, Frauen oder andere Minderheiten zum Opfer», findet Britta Guerrero, die Geschäftsführerin einer Organisation für Ureinwohner. Ihr Statement muss nicht weiter abgewogen werden, sondern ist in den meisten Staaten gesetzlich verankert. Historikerin Rachel Huber weist in einem wissenschaftlichen Artikel auf die Schattenseiten des Schweizer Kaufmanns hin. Um seine ökonomische Ineffizienz auf seinem rund 200 km2 grossen Stück Land, welches er vom mexikanischen Gouverneur erhalten hatte, zu kompensieren, musste er auf eine weitere Tätigkeit ausweichen. Er wählte den Kinder- und Sklavenhandel sowie die Zwangsarbeit.

Es ist an der Zeit, die Leistungen und Entbehrungen der indigenen Arbeiter*innen, welche in Sutters Neu-Helvetien arbeiteten, sichtbar zu machen! Das Geschichtsbild muss komplettiert werden, indem die Unterdrückten nicht länger übersehen werden.

Die Statue soll genutzt werden, indem sie die Geschichte nicht mehr beschönigt, sondern einen aufklärenden Charakter einnimmt. Wir dürfen und müssen die Erwartung an jegliche Denkmäler haben, insbesondere wenn sie den öffentlichen Raum bestimmen, die Geschichte in ihrer Vollständigkeit zu erfassen und abzubilden.

Die zwei neu angefügten Plaketten sind zu wenig an Bemühung, da muss mehr Engagement angewendet werden.

Die zentrale Frage, die sich während der Recherche herauskristallisierte, war: Wie wird die gesamte Geschichte des Kaufmannes Sutters unverhohlen erzählt?

Mittels eines Touchscreens, welcher unter seinem Portrait platziert wird, kann durch das Scannen eines QR-Codes seine gesamte Lebensgeschichte, die Sonnen- und Schattenseiten seines turbulenten Lebens, erforscht werden. Passend zum Farbenkonzept der Webseite bekommt Herr Sutter Farbe: Hut, Schnurrbart und Anzug leuchten in auffallendem Pink und Orange. Das überarbeitete Denkmal soll spielerisch zugänglich und trotzdem mit den nötigen wissenschaftlichen Fakten Aufklärungsarbeit leisten.

Ziel der Revision ist es, den General nicht mehr nur als stolzen Abenteurer und Glücksreiter darzustellen, sondern auch denjenigen, die ihm gezwungenermassen zu seinem Wohlstand und Erfolg beigetragen haben, Beachtung zu schenken.

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