Denkmal

Die Christ-König Statue vom Wallis in der Horizontalen

Eingabe 70_CS | Student*in

Begründung

Religionen begleiten uns überall, seien wir nun gläubig oder nicht. Religionen neigen dazu, uns zu erzählen, was wir tun und lassen sollen. Warum werden Gottheiten so angebetet? Warum stehen sie symbolisch über allem? Offensichtlich waren es wir Menschen, die gerade Christus-Statuen auf Hügel gesetzt und sie wie riesige Behüter über den Menschen inszeniert haben. Unnahbar und nicht mit mir kommunizierend wirken diese Statuen auf mich. Es sieht vielmehr nach Machtdemonstration einer Kirche aus, die heute unbedingt ihre Verantwortung wahrnehmen und Veränderungen angehen soll.

Über Religion und deren Auswirkungen sollte genau am Fusse solcher geschichtsträchtigen Bauten diskutiert werden. Ich denke, dafür sollten diese Statuen in der aktuellen Zeit da sein. Gerade, wenn über den Glauben gesprochen wird – ob ein Mensch nun gläubig oder ein*e Atheist*in ist – entstehen sehr spannende Reflexionen über das eigene Leben und Handeln. Um eine solche Diskussion erst voranzubringen, soll der Christ-König in Lens vom Sockel geholt und neben diesen auf den Boden gelegt werden. So kann die Statue begangen, erklommen und berührt werden. Es soll sitzend auf der Statue darüber diskutiert werden können, warum Menschen Statuen wie diese benötigen und was das mit uns und der Geschichte macht. Statt dass der Christus nur stumm auf das Dorf hinabblickt, kann er nun erkundigt werden und wird auf dem Boden noch grösser und wuchtiger. Ich denke, es ist Zeit, dass wir die Religionen auf den Boden der Tatsachen holen und sie ebenbürtig mit der Menschheit kommunizieren lassen. Wir müssen aufhören mit der Verehrung des Unnahbaren und dem Predigen aus alten Büchern und uns auf das Leben vor uns, mit unseren Mitmenschen, fokussieren. Ich denke, das wäre auch ein religiöser Ansatz.

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