Hintergrund

Mal Denken! - über die Aktion

Im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung und der Frauenstreiks hat sich die kritische Auseinandersetzung mit Denkmälern seit 2019 auch in der Schweiz intensiviert. Im Fokus standen vor allem einzelne Personendenkmäler mit kolonialem Hintergrund.  Die SAGW griff die Denkmal-Debatte im Rahmen ihres 75-Jahr-Jubiläums im Jahr 2021 auf mit dem Ziel, sie inhaltlich zu erweitern und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Drei Interaktionslinien

Denkmal-Spiel

Im Denkmal-Spiel können 24 Schweizer Denkmäler bewertet werden, verteilt von St. Gallen bis Genf. Jedes der 24 Denkmäler wird auf einer eigenen Seite vorgestellt.

Zum Spiel

Zu den 24 Denkmälern

Denkmal-Umfrage

Von April bis September 2021 konnten sich Interessierte anonym zur Bedeutung von Denkmälern in der heutigen Zeit, zum Umgang mit kontroversen Denkmälern und zu weiteren Themenaspekten äussern.

Zu den Umfrageresultaten

Denkmal-Wettbewerb

Wie gehen wir mit Denkmälern um, die wir als störend empfinden? – Auf diese Frage haben 28 Personen im Ideen-Wettbewerb eine persönliche Antwort gegeben. Unter den Teilnehmenden fanden sich Schülerinnen und Schüler ebenso wie Studierende, Grafikerinnen oder Historiker.

Zu den Gewinner*innen

Hintergrundinformationen zur Denkmal-Debatte

Debatten-Seite

Hier finden sich Beträge aus der Wissenschaft, den Medien, der Kunst und der Politik  zur Debatte um Denkmäler und um Erinnerungskultur.

Zur Debatten-Seite

Bulletin-Dossier

In der April-Ausgabe des SAGW-Bulletins (21/1) setzten sich Expert*innen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften mit Denkmälern und Erinnerungskultur auseinander. Das Bulletin kann als gedruckte Ausgabe kostenfrei bestellt oder online gelesen werden.

Zum SAGW-Bulletin

Ziele der Aktion

Im Zentrum der Aktion standen die Dialogförderung und Wissensvermittlung zum Thema «Denkmäler und Erinnerungskultur» in der Schweiz. Die Aktion sollte ein Publikum erreichen, das über Fach- und Aktivist*innenkreise hinausgeht. Die Unterziele waren:

Aufmerksamkeit schaffen

Ein breiteres Publikum wird auf die Denkmal-Debatte aufmerksam.

Wissen vermitteln

Personen, die sich bisher nicht oder wenig damit befasst haben, lernen die Argumentationslinien der Debatte um Denkmäler und Erinnerungskultur kennen.

Beteiligung fördern

Personen mit verschiedenen Hintergründen beteiligen sich aktiv an der Denkmal-Debatte.

Debatte verbreitern

Die Debatte um einzelne kontroverse Denkmäler wird auf die Bedeutung von Denkmälern in der modernen Erinnerungskultur und um den Umgang mit Erinnerung im öffentlichen Raum ausgeweitet.

Erkenntnisse gewinnen

Über die Umfrage werden Erkenntnisse über die Wahrnehmung von Denkmälern und Erinnerungskultur in der Schweiz gewonnen.

Auswahl der 24 Schweizer Denkmäler

Die Schweizerische Denkmalstatistik zählt landesweit rund 75'000 geschützte Baudenkmäler. Die Hälfte davon befindet sich in nur fünf Kantonen: Waadt, Freiburg, Genf, Bern und Aargau. Doch was sind eigentlich Denkmäler? Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege definiert Denkmäler als «ortsgebundene Objekte, die geschichtlichen Zeugniswert haben». Vieles kann also ein Denkmal sein: eine Statue, ein Gebäude, ein Strassenname, eine Ortschaft, eine Landschaft oder sogar einfach ein Baum.

Die Aktion «Mal Denken!» interessierte sich für die Statuen (die statistisch zu den «Baudenkmälern» gehören). Oder einfach: Für alles, was auf einem Sockel steht (und also gestürzt werden könnte). Es ist nicht bekannt, wie viele Denkmäler dieser Art es in der Schweiz gibt, und wie sie sich über das Land verteilen. Klar ist aber: Die Vielfalt ist gross. Aus dieser Vielfalt wählte die SAGW zusammen mit einer Begleitgruppe 24 Exemplare aus. Ausgangspunkt für die Selektion war eine Liste von 300 bedeutenden Denkmälern aus dem Buch Zeitzeichen für die Ewigkeit. 300 Jahre Schweizerische Denkmaltopografie des Historikers Georg Kreis (2008).

Einige der ausgewählten Denkmäler sind 200 Jahre alt, andere zwei. Die einen stehen in der Ostschweiz, die anderen am Genfersee oder im Tessin. Sie erinnern an Personen oder Ereignisse, sind umstritten oder gefeiert, bestehen aus Granit oder Polyester.

Autor*innen der Denkmal-Texte

Die Texte zu den 24 Denkmälern wurden vom Team des SAGW-Generalsekretariats in einer gemeinschaftlichen «Jubiläumsaktion» verfasst. Die Mitarbeitenden weisen die unterschiedlichsten Hintergründe auf und kommen wie die 24 Denkmäler aus der ganzen Schweiz. Ihre Texte widerspiegeln einen persönlichen Zugang zum jeweiligen Denkmal und sind bewusst nicht in wissenschaftlicher Sprache verfasst.

Begleitgruppe

Die Begleitgruppe zur Aktion bestand aus Expert*innen mit unterschiedlichen beruflichen und institutionellen Hintergründen. Sie beriet die SAGW bei der Umsetzung des Projekts, insbesondere auf der inhaltlichen Seite (Auswahl der Denkmäler, Informationen zu den Denkmälern, Fragebogen). Zudem bewerteten die Mitglieder der Begleitgruppe als Jury die Beiträge zum Denkmal-Wettbewerb.

Mitglieder der Begleitgruppe

(Alphabetisch nach Vornamen)

  • Dr. Béatrice Ziegler, Prof. em., Geschichtsdidaktik und Politische Bildung | PH FHNW
  • Dr. Chantal Lafontant Vallotton, Co-Direktorin | Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel
  • Enrico Natale, Managing Director | infoclio.ch
  • Dr. Jörg Scheller, Prof., Dozent BA Fine Arts und im MA Art Education | ZHdK
  • Larissa Hugentobler, Doktorandin und Assistentin | IKMZ, Universität Zürich
  • Dr. Lina Gafner, Projektleitung Stadt.Geschichte.Basel | Universität Basel
  • Marc Griesshammer, Leitung Stadtmuseum und Show it! | Stadtmuseum Aarau
  • Yuvviki Dioh, Doktorandin und Assistentin | IKMZ, Universität Zürich

 

Arbeitsgruppe

Die Konzeptentwicklung und Umsetzung der Aktion «Mal Denken!» erfolgten durch eine Arbeitsgruppe im SAGW-Generalsekretariats, in Zusammenarbeit mit der Webagentur Terminal8 GmbH und Valentine Meunier (Übersetzungen vom Deutschen ins Französische).

Mitglieder der Arbeitsgruppe

(alphabetisch nach Vornamen)

           

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