Freddie Mercury (VD)

Freddie Mercury (VD):
The show must go on

Erinnert an… Freddie Mercury (Stone Town, Zanzibar, 1946 – Kensington, 1991), britischer Komponist und Interpret, Mitgründer und Sänger der Band «Queen»  

Eckdaten

Ort:Place du Marché, 1820 Montreux (VD)
Art:Personendenkmal
Einweihung:1996
Grösse:3 Meter
Material:Bronze

Zum Denkmal

«If you want the peace of soul, come to Montreux», vertraute Freddie Mercury seiner Freundin, der Sängerin Montserrat Caballé, an. An den Gestaden des Genfersees, fernab von neugierigen Blicken, hatte der Sänger nach seiner positiven HIV-Diagnose im Jahr 1987 Ruhe und seinen «Seelenfrieden» gefunden. Für Mercury war Montreux seine Wahlheimat und ein idealer Ort, um seine letzten Werke zu entwickeln.

Anfang 1991 kaufte er eine 200 m2 grosse Wohnung mit einem atemberaubenden Blick auf den See, wo er die letzten elf Monate seines Lebens verbrachte, voller Bewunderung für das Panorama, das er in «A Winter’s Tale», seiner letzten Komposition, die 1995 postum veröffentlicht wurde, beschwor: «So quiet and peaceful / Tranquil and blissful / There’s a kind of magic in the air / What a truly magnificent view / A breathtaking scene». Als Statue richtet er seinen Blick nun für immer auf den See und die Berge, dieses irdische Paradies, das er so sehr liebte.

Verewigt ist der Mercury des legendären Wembley-Konzerts

Die Statue mag aus Bronze sein, aber der geneigte Betrachter wird Mercury in seiner gelben Militärjacke und der weissen Hose mit roten Streifen sehen. Der Sänger wurde in jenem Outfit verewigt, das er zur Eröffnung des legendären Konzerts 1986 im Londoner Wembley-Stadion trug; die eine Hand zur Faust geballt und emporgereckt, in der anderen Hand seinen ikonischen, abgesägten Mikrofonständer haltend.

Das drei Meter hohe Freddie-Mercury-Denkmal wurde geschaffen von der tschechischen Bildhauerin Irena Sedlecká (1928-2020), Mitglied der «Royal Society of British Sculptors» und der «Society of Portrait Sculptors», die von David Clark, einem Freund Mercurys, in die Entourage von Queen eingeführt worden war. Das Werk wurde auf Wunsch von  Mercurys Familie, seiner Freunde und der Mitglieder von Queen erstellt. Die Enthüllung der Statue fand am 25. November 1996 auf dem Place du Marché in Montreux direkt am Seeufer in Anwesenheit von Mercurys Eltern sowie seiner Schwester Kashmira und ihres Mannes statt. Ebenfalls anwesend waren Peter Freestone, ehemaliger persönlicher Assistent von Freddie Mercury, Claude Nobs (Gründer des Montreux Jazz Festivals), Montserrat Caballé sowie Brian May und Roger Taylor, Gitarrist und Schlagzeuger von Queen. Pierre Salvi, der damalige Bürgermeister Montreux’ führte durch die Einweihungszeremonie.

Seither ist das Kunstwerk zu einer veritablen Touristenattraktion der Waadtländer Riviera geworden, für die grössten Verehrer Mercurys gar zu einem Wallfahrtsort. Sie legen Blumen (oft gelb, Mercurys Lieblingsfarbe), Gedichte, Zeichnungen, Kerzen und andere Gegenstände zu seinen Füssen. Menschen aus der ganzen Welt finden sich hier ein, um sich vor dem Denkmal fotografieren zu lassen. Die Landschaft bietet den spektakulären Hintergrund. 

Queen und Montreux, eine lange Geschichte

Die britische Band machte im Juli 1978 erstmals Bekanntschaft mit der Waadtländer Riviera. Montreux sollte zu ihrer Basis werden und Queen hier sechs Alben in Folge aufnehmen. Hergeführt hatte sie das Renommee des «Mountain Studios» im Casino Montreux. Hier arbeiteten sie unter der fachkundigen Obhut von Toningenieur David Richards mit modernstem Equipment. In den Mountain Studios nahmen auch David Bowie, die Stones, AC/DC oder Iggy Pop Alben auf. Die beiden Besitzer, der Schweizer Geschäftsmann und Produzent Alex Grob und die amerikanische Sängerin Anita Kerr, beschlossen 1979 das Studio zu verkaufen – und fanden in Queen eine Käuferin. Die Band blieb bis 1993 Besitzerin. Durch die Mountain Studios blieb Mercury bis zu seinem Tod eng mit Montreux verbunden. 2013 wurde hier eine Ausstellung eingerichtet, die der Band gewidmet ist und es erlaubt, in das kreative Universum der Gruppe einzutauchen: «Queen: The Studio Experience».

Freddie Mercury verliess Montreux am 11. November 1991 und zog in die Garden Lodge, seinen Sitz in Kensington, London, wo er kurze Zeit später, am Sonntag, den 24. November, starb. In einer am Vortag veröffentlichten Pressemitteilung hatte er bekannt gegeben, an AIDS erkrankt zu sein. Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er zu den Klängen von Aretha Franklins «You've Got a Friend» und Verdis «Il Trovatore» eingeäschert. In Montreux scheint seine Statue, den Blick auf den See gerichtet, für immer «The Show Must Go On» zu singen.

Quellen

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würden das Denkmal so lassen.
22%
würden das Denkmal verändern.
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Autorin Fabienne Jan
Fabienne Jan
Wissenschaftliche Mitarbeiterin SAGW
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